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"Die Killer der Gelassenheit"  


Zusammenfassung

Dr. Wolfgang Stehling handelt in seinem Beitrag nicht nur die wesentlichen Killer der Gelassenheit am Arbeitsplatz ab, sondern er stellt auch praktische Gegenstrategien vor. Die Hauptkiller sind: Ärger, Hektik und Angst vor Fehlern. Allen Gegenstrategien gemeinsam ist eine erfolgreiche Kontrolle der eigenen Gedanken, die, bei konsequenter Anwendung, tatsächlich dazu führen kann, daß man sich nicht mehr ärgert, nicht mehr in Hektik, nur um der Hektik willen, verfällt und keine Angst mehr vor Fehlern hat.

Die Killer der Gelassenheit

Wer immer nur mißgünstig denkt, ständig grübelt oder sich der Hetze um sich herum unterwirft, läuft Gefahr, im Stress unterzugehen. Es ist daher sinnvoll, sich mit den Hauptkillern der Gelassenheit einmal näher zu beschäftigen und sich rechtzeitig Gedanken über Gegenstrategien zu machen.

Die Hauptkiller sind:

Ärger

Das unkontrollierte Herauslassen von Ärger und Zorn - lange Zeit als Allheilmittel gepredigt - richtet nur gesundheitlichen Schaden an. Bedenken Sie: jeder Ärger ist ein tausendstel Herzinfarkt!

Außerdem: durch unkontrolliertem Ausdruck von Ärger über einen Vorgang oder über einen Kollegen, Untergebenen verliert man sehr schnell Achtung und Akzeptanz des anderen.

Gegenstrategien

a)
Was hat die Unhöflichkeit des anderen mit dem zu tun, was Sie sagen? Wieso muß man eigentlich genauso bzw. noch ein bißchen unhöflicher/unkontrollierter als das Gegenüber reagieren? Es gibt nur eine einzige Person auf der Welt, die Sie hoffentlich wirklich kontrollieren können, und das sind Sie selbst. Arbeiten Sie an Ihren Reaktionen! Sonst sind Sie nichts anderes als ein Gummiball, der, wenn man ihn an die Wand wirft, mit derselben Intensität wieder zurückspringt, das heißt: Sie haben sich selbst nicht in der Hand. Die Regel lautet: Reagiere niemals sofort. Wenn etwas Zeit vergangen ist, besteht ohnehin meist kein Grund mehr, den Preis für negative Empfindungen zu zahlen. Und dieser Preis kann hoch sein (tausendstel Herzinfarkt)!

b)
Statt zu sagen: "Ìch habe Recht, wie können Sie da Recht haben", formulieren Sie lieber: "An dem, was Sie sagen, ist etwas dran. Und es ist auch etwas dran an dem, was ich sage. Wir sollten uns jetzt zusammensetzen und herausfinden, was uns beide verbindet."

c)
Die meisten Leute sind beleidigt, weil sie sich selbst zu wichtig nehmen. Eine Prise Humor, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen - damit trainieren wir, Ruhe zu bewahren. Vorschlag: "Sie sind ein alter Affe!" Antwort ( in Gedanken): "Gut. O.k. Er/sie denkt so, er/sie redet so, er/sie ist so."

d)
Wenn wir trainieren, allen in uns sitzenden Ärger, Groll, alle Ängste, EGO-Auswüchse nach und nach wegzuräumen, dann werden wir wirklich frei! Und unsere Umgebung wird beginnen, sich an uns zu orientieren und im Umgang von uns zu profitieren. Arbeiten Sie immer daran: dass ein schroffes Verhalten Sie nicht in Rage bringt, und dass die Gedanken, anstatt sich zu überschlagen, Ruhe bewahren.

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Hektik, Unruhe

Hektik, Zeit- und Termindruck prägen den Job-Alltag. Am Arbeitsplatz gelingt es oft nicht, sich im Inneren vom äußeren Zeitdiktat unabhängig zu machen. Man verzettelt sich in Aktionismus, sorgt sich ständig, die Vorgaben nicht zu erfüllen und ist eindeutig stressgefährdet.

"Geschwindigkeit ist Gewalt" - sagt Paul Virilio, ein französischer Philosoph, der sich mit den Auswirkungen der modernen Technik auf den Menschen befasst. Stetig wachsende Geschwindigkeit erzeugt eine immer größer werdende Entfremdung des Menschen. Wir entfremden uns von unserer Umgebung, weil wir nicht mehr die Zeit haben, sie tatsächlich wahrzunehmen und zu erfahren.

Manager aller Ebenen genau wie Selbstständige: Wir alle sind davon betroffen. Wir sind ständig "Unter Druck". Die Ereignisse, die Termine zwingen uns, immer schneller und schneller zu werden. Doch der Mensch ist für diese Hochgeschwindigkeit (Stichwort: Living on the Fast Lane; Leben auf der Überholspur) nicht geschaffen.

Gegenstrategien

a)
Wir müssen ja nicht notgedrungen mit unserem Inneren, unseren Gedanken diese Hektik mitmachen. Meher Baba, ein Weiser des modernen Indien, sagt:

o Schnelle Gedanken machen krank
o Langsame Gedanken sind gesund

Entschleunigung ist das Stichwort. Das Herunterschalten der Geschwindigkeit der Gedanken erzeugt nicht nur eine bessere Qualität der Gedanken. Bei einem ruhigen Gedankenfluß zerrt überhaupt nichts am Nervensystem herum, was andererseits mehr Vitailtät und Unverwüstlichkeit angesichts von Stress-Situationen bedeutet.

b)
  Die Gedanken sind trainierbar. Sie können dazu erzogen werden, sich auf einen Punkt zu konzentrieren, auf ihm zu ruhen wie ein Laserstrahl. Das ist das Geheimnis eines Genies und auch das Geheimnis reifer menschlicher Beziehungen.


c)
Überprüfen Sie Ihre persönliche Zielsetzung: privat und beruflich, mit der Absicht:

o  Reduktion auf wenige erstrebenswerte Ziele
o  Konzentration auf diese wenigen Ziele.

d)
Wenn Sie Ihre Ziele kennen, kennen Sie auch Ihre Prioritäten. Richtiges Zeitmanagement ruht im Wesentlichen auf zwei Säulen:
o  Planen
o  Prioritäten

Richtiges Zeitmanagement heißt zunächst einmal, überhaupt zu planen. Die Planung richtet sich aber nach den Prioritäten,. die man sich setzt. Dabei ist unbedingt zu unterscheiden:

o  Proirität A: Wichtig und dringend
o  Priorität B: Wichtig, (noch) nicht dringend
o  Priorität C: Nicht wichtig, aber dringend
o  Priorität D: Nicht wichtig, nicht dringend

Wer morgens den Tag beginnt und seine ein bis zwei mit Priorität A oder B unbedingt zu erledigenden Dinge kennt und sie bis zum Abend auch tatsächlich erledigt hat - der geht niemals mehr mit dem Gefühl nach Hause, heute mal wieder "geackert zu haben wie ein Pferd" - aber irgendwie nichts wirklich Wesentliches erledigt zu haben.  


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Angst vor Fehlern

Über Angst spricht man nicht. Lieber gibt man/frau sich den Anschein, dynamisch, tatkräftig und selbstbewußt zu sein. Dabei sind wir, wenn dies von uns verlangt wird, wahre Könner im Herausstellen unserer Fassade der Unfehlbarkeit.

Aber:
Wie sieht es wirklich in uns Berufstätigen aus? Das Autoren-Duo Panse und Steg-mann (Buch: Kostenfaktor Angst, mi, 1997) beschäftigt sich seit mehr als 12 Jahren mit dem Thema: "Angst am Arbeitsplatz". Mittlerweile befragte es an die 1999 Be-schäftigte aller Hierarchiestufen in der deutschen Wirtschaft zu diesem Thema und erhielt dabei folgende bislang unverändert gebliebene Rangliste der am häufigsten genannten Ängste (Mehrfachnennungen, max. 5, waren möglich).

Am häufigsten war die Angst vor (Prozentzahl der befragten Personen):

... Arbeitsplatzverlust
... Fehler zu machen
... Konkurrenten
... Innovationen
... Spielraumeinengung
... Krankheit und Unfall
... Fehlinformationen
... Autoritätsverlust
... Überforderung
... überflüssig zu sein
     69,2 %
58,6 %
35,5 %
34,5 %
14,3 %
68,8 %
43,9 %
34,7 %
18,9 %
  9,7 %


Nach Arbeitsplatzverlust und Krankheit/Unfall ist also die Angst, Fehler zu machen, die am häufigsten genannte. Und das, obwohl wir doch weniger aus unseren Erfolgen als viel mehr aus unseren Fehlern dazulernen.

Denken wir um: Der erste Schritt, mit Ängsten wirksam umzugehen, ist, sie als solche zu erkennen. In einem zweiten Schritt sind Strategien zu entwickeln, wie mit ihnen umzugehen ist.

Gegenstrategien

a)
Selbstständige, Manager, die Fehler gemacht haben, bewerten diese Tatsache, wenn sie es nicht anders gelernt haben, zunächst einmal negativ. Sie werden unentschlos-sen, verlieren ihr Selbstvertrauen und bekommen Hemmungen, Neues auszuprobie-ren.

Andererseits. Wenn man Erfolg hat, weiß man zwar, daß man wohl alles richtig ge-macht haben wird, aber man hat nichts dazu gelernt! Fehler hingegen geben die Ge-legenheit zum Wachsen, wenn man eine Prämisse beachtet:

Einen Fehler nie zweimal machen!

Kritiker dieser Auffassung sagen an dieser Stelle gerne, man kann doch nicht allen Ernstes sich selbst oder seine Mitarbeiter dazu anstiften, Fehler zu machen, oder sie sagen: gegenüber Menschen, die einen Beruf mit hoher Verantwortung ausüben, zum Beispiel einem Flugkapitän oder einem Chirurgen, darf man doch nicht derart leicht-fertig argumentieren.

Diese Kritiker übersehen, daß auch Piloten oder Chirurgen in ihrer Ausbildungszeit - am Simulator beziehungsweise am Operationsmodel l- Fehler gemacht haben, aus denen sie so viel lernten, daß sie sie später in der Berufsausübung - hoffentlich -nicht mehr machen.

Anstatt also Fehler primär negativ zu sehen, sollte man sich die Auffassung aneignen, Fehler eher als die Konkurrenz zu machen und aus ihnen zu lernen, ehe die Konkur-renz dies tut, nach dem Motto: "Celebrate your mistakes!"



b)
Folgende 7 Stufen, rechtzeitig aus Fehlern zu lernen, sollten Sie sich aneignen:

1. Fehler möglichst vorher identifizieren
In der Vorbereitung sollte man alles auflisten, was Fehler nach sich ziehen könnte. Anschließend sind sie zu bewerten und ist Vorsorge zu treffen, damit sie nicht auftreten. Stellen sie eine zu große Gefährdung dar, muß unter Umständen das Projekt gestoppt werden.

2. Fehler frühzeitig erkennen und eingestehen
Die Entdeckung ist wichtiger als die Tat. Die beste Schadensbegrenzung ist, die Betroffenen zu informieren, bevor sie aufgrund von Gerüchten zu falschen Schlußfolgerungen kommen.

3. Fehler als Fortschritt sehen
Fehler machen bedeutet, etwas Neues versuchen. Schnell Fehler zu machen, zwingt dazu, rasch eine Alternative zu finden, noch bevor das gesamte Projekt gefährdet ist.

4. Fehlern auf den Grund gehen
Bei Microsoft zum Beispiel werden Fehler erwartet. Niemand der dort Erfolg hat, berichtet David Thielen (Die Microsoft-Fibel), hat nicht schon ein paar spektakuläre Fehler auf dem Kerbholz. Wichtig ist nur, nicht aus Bequemlichkeit wegzuschauen. Es macht Sinn, selbst kleine Fehler sofort zu beheben, weil sie oft auf einen Fehler im System hindeuten.

5. Lernen im Moment der Wahrheit
Der Moment der Wahrheit ist genau der Zeitpunkt, nachdem der Fehler passiert ist. Jeder sollte ein praxisnahes Verfahren kennen, um Fehler zu analysieren, solange die Eindrücke noch frisch sind.

6. "Post mortem"- Besprechungen
Wer Fehler regelmäßig aufarbeitet, verhindert rechtzeitig die Wiederholung. Jedesmal, wenn bei Microsoft ein Projekt beendet wird, wird eine "Post-Mortem-Besprechung abgehalten. Meist wird dabei in mehreren Meetings alles, was schief gelaufen ist und alles, was man hätte besser machen können, erörtert. Einziges Ziel: nach erfolgter Fehleranalyse herauszufinden, wie das gleiche oder ein ähnli-ches Projekt beim nächsten Mal besser gemacht werden kann. Fehler müssen nicht immer in großen Workshops aufgearbeitet werden. Mit einem strukturierten Selbstcoaching kann man die wertvollsten Lektionen sofort nach einem Fehler ler-nen. Dabei sollte nicht viel Zeit für unproduktive Dinge verschwendet werden wie, die Schuld von sich zu weisen. In einer Atmosphäre, in der man unvorhergesehe-ne Fehler als solche akzeptiert, stellt sich auch der Erfolg schneller ein.

7. Mit Kritik umgehen können
Kritischen Äußerungen, Bemerkungen ist jeder von uns dann und wann, mal häufiger, mal weniger häufig, ausgesetzt. Selbst wenn uns 99 Menschen begeistert zujubeln, es wird immer einen hundertsten geben, der uns ausbuht.

Aber, bitte: Nicht weglaufen vor dieser Tatsache, denn: Das ist die Natur des Lebens! So ist das Leben.

Um mit dieser Tatsache fertig zu werden, müssen wir lernen, nicht ständig auf Anerkennung und Applaus aus zu sein. Wenn die anderen sagen: "Oh, keiner ist so gut wie du", dann dürfen wir nicht aus dem Häuschen geraten und uns an das Telefon hängen, um allen unseren Freunden mitzuteilen, was Schönes über uns verbreitet wird. Das ist mit ein Grund dafür, daß so viele Menschen trübsinnig und verzweifelt werden, dann nämlich, wenn das Schicksal sich wieder gegen sie kehrt. Vergessen wir nicht, daß wir anderen Menschen niemals verbieten können, daß und was sie über uns reden. Das einzige, was wir tun können, ist, unsere eigenen Gedanken, unsere Empfindungen zu kontrollieren. Wer das versteht, der braucht sich nicht beeinflussen zu lassen, was andere über ihn sagen, wenn er es nicht will.

Verfasser: Dr. Wolfgang Stehling, WST-Management, Eltville am Rhein, im November 1999

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Der Autor:
Dr. Wolfgang Stehling ist Gründer und Leiter des Instituts
WST-Management in Eltville am Rhein. Er ist Autor zweier erfolgreicher Bücher: "Leadership mit Lust und Leistung. Wie Sie sich zur souveränen Führungspersönlich-keit entwickeln", Redline Wirtschaft in verlag moderne industrie (mi) und "JA zum Stress. Höchstleistungen bringen und im inneren Gleichgewicht bleiben", Campus Verlag.

 






 
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